Hi zum Interview-Quickie – ein WhatsApp-Chat mit den Machern der Container Love Ausstellungen. Keine Regeln, keine Grammatik. Erlaubt sind Text & Bilder, Emojis & Emotionen. Ich geh’ jetzt einkaufen, und in meinem Wagen landet mindestens eine Flasche Cremant… eher zwei.

Patrick: Sehr schön! Cremant ist wichtig.

Chris: Das Wichtigste momentan. Neben Ellenbogen.

Jessica: Ich hab jetzt eine halbe Flasche Cremeng getrunken und warte auf euren sinnvollen Input.

Chris: Sinnvoll – mal sehen, wie voll ich am Ende des Tages sein werde. Über den Sinn denke ich dann noch mal gesondert nach.

Hasis, ich welke in Isolation. Wie geht’s euch? Wie seht ihr noch mal aus?

Patrick: Tatsächlich bin ich voll am Detoxen 😅

Jessica: Detox. Unverschämtheit.

Chris: Also ich mache definitiv kein Detox. Ich trinke so viel wie zu meinen besten Festivalzeiten. Ein Shot die Stunde.

Jessica: 💋🙏🏻


(Container Love @ MS Dockville Festival)

Chris: Loves, ihr wisst ja, dass wir dieses Jahr keine Ausstellung beim Reeperbahn Festival haben werden. Was denkt ihr? Schade? Verpassen wir was? Verpassen die was? Chance?

Jessica: Also A) denke ich, ihr könntet ruhig auch mal etwas Mascara auftragen, so geht das ja gar nicht.

Jessica: Und B) habe ich seit zwei Monaten das Gefühl, null zu verpassen. Also auch nicht das RBF. Was mich stört, ist dass wir nicht zusammen daran arbeiten können und dort rumhängen und den Leuten die Themen nah bringen. Dass das immer so ein Anlaufpunkt war, wo sich die verschiedensten Menschen getroffen und auseinandergesetzt haben, das war so lustig und interessant.

Jessica: Container Love rein digital zu machen ist leider auch mehr so gähn, oder?? Wie verschieden die Leute auf die Schwanzbilder reagiert haben, gerade die, von denen man es am wenigsten geglaubt hat, sind total drauf eingegangen.

Hat jemand mal gute Dickpics für mich? Frage für eine Freundin.

Chris: Zu A) Mascara. Sahara.

Da fällt mir dieses eine Ehepaar ein, das auf der letzten Container Love war und über die sexuelle Orientierung ihres 14-jährigen Sohnes spekuliert hat. Das war großartig, denn die Eltern waren echt toll. Und eher neugierig als ängstlich. Und Stunden nach dem Gespräch kamen sie wieder, um mir grauen Nagellack zu schenken – und zwar den ihres Sohnes. Denn ich Dödel hatte vor lauter Stress vergessen meinen aufzutragen.







(Container Love @ Reeperbahn Festival)
Chris: Zu D) Ich schick dir meine Sammlung in nem anderen Chat. Die Freundin eines Freundes hat die Isolation genutzt und einen Dickpic-Blog gestartet.

Jessica: Freundin eines Freundes. So so. Aber danke!

Chris: Zu B) Rein digital wird die Container Love nicht funktionieren müssen. Die Ausstellung braucht Menschen – zum Anfassen, mit großen Augen, und roten Bäckchen… oder das freudige Grinsen der Leute, wenn sie in den Container kommen. Ich lieb’ das so. So gesehen fehlt mir die Festivalsaison. Außerdem will ich tanzen. 

2019 haben wir mit der Reihe den Sprung auf Messen gewagt. Mit der Erkenntnis, dass man dort noch der Zensur weißer alter Männer unterlegen ist. Also das ist’s jedenfalls nicht.

Jessica: Ich will auch tanzen.

Chris: Jetzt?

Jessica: Noooowwww.

Jessi: Wer wäre unser Dream-Line-up zum Buchen? Sophie Passmann, Palina Rojinski, diese Erotik-Else. Wie heißt sie noch? Rosi.

Chris: Also ich will tanzen zu: RSS Disco, Katja (love) Ruge, Peaches und Planningtorock. Das ist quasi das Ü30-Dream-Line-up.

Jessica: Ü30, dass ich nicht lache. Du bist jetzt 40, ich werde in neun Wochen 50.

Chris: Solange ich aussehe wie 36, reden wir nicht drüber.

Chris: Ich schenke schnell nach.

Jessica: Geht mir genauso. 

Jessica: Peaches, Yessir, Oscar & the Wolves!

Chris: Ok, ich sehe schon, wir brauchen eine Spotify-Playlist für die enthaltsamen Zeiten.

Chris: Lieblingsartist, der dir noch im Kopf rumschwirrt?

Jessica: Ich hab dir doch irgendwann zu Beginn diesen Jahres so einen britischen Fotokünstler geschickt, erinnerst du dich? Den finde ich sowas von Hammer.

Chris: Ja, der Hammer steht auf meiner Liste. Anfrage geht bald raus und es werden wieder viele viele tolle Artists eingeladen, ihre Arbeiten zu zeigen – der Hammer auch. Diesmal eben erst einmal auf der Website.

Jessica: Yayyyy.

Chris: Und hey, die Ausstellungen kommen wieder. Müssen sie auch. Auch wenn wir hier über Freizügigkeit und Spaß reden, steckt in dem Ganzen ja auch was Unspaßiges. Der Ursprung liegt in den Repressalien, Ignoranz und Vorurteilen, von denen soooooooooo viele Menschen umgeben sind. Wie hieß es am Anfang: “Art is our weapon to fight against bullshit.“






(Container Love @ Riverkasematten)

Jessica: Ja richtig.

Chris: Love you ❤️

Jessica: Love you bothhhh.

Chris: Patrick, welcher unserer ausgestellten Artists ist dir im Gedächtnis geblieben?

Patrick: Gerardo Vizmanos, seine Bilder stechen einfach raus.

Chris: Und warum?

Patrick: Viel Schwarz, viel Emotion, tolle Körnung im Bild.

Patrick: AdeY ist natürlich auch spitze, seine Bildkompositionen ❤️ Love it.

Chris: Ey, haben wir den (Gerardo) jemals ausgestellt?

Patrick: Tatsächlich ja 🙂 Das eine Bild hat Katja Ruge bekommen.

Patrick: Das war in den Riverkasematten. (Patrick schickt Bild)

Chris: Schätzchen, das ist Nicolas Gavino.

Chris: Die Riverkasematten. 😍 Habt ihr eigentlich noch auf dem Schirm, dass Pro7 da war? Wie heißt diese Klatsch-Sendung?

Patrick: Red!

Jessica: Ja genau, die haben doch die Band begleitet! War das die Sendung Red! oder Prominent?







(Container Love @ Riverkasematten)

Chris: Red! Stimmt. Oh, ich hatte 5 Sekunden Primetime. What a feeling.

Chris: Braucht niemand.

Chris: Patrick, die nächste Frage geht an dich.

Patrick: Schieß los.

Chris: Was war dein Lieblings-Love-Container-Moment in den letzten Jahren? Ich möchte jetzt etwas für die Tränendrüse lesen. Ist klar, oder?

Patrick: Letztes RBF! Wir hatten ein grandioses Programm, Lesungen, Musik, großartige Künstler start, und es war einfach eine krasse Teamleistung von uns allen! Das hat einfach Spaß gemacht und berührt, auch wenn es hart anstrengend war. Zu sehen, was wir auf die Beine stellen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen, das war einfach heftig ❤️

Chris: Weißt du, an was ich manchmal denken muss? An unseren tollen Think Love Tank. Daran, dass mir jemand Wein statt Wasser nachgeschenkt hat. Und wir einen fabelhaften Abend hatten, wo ich am Ende nicht mehr sprechen konnte. Das war toll. Tolle Gäste. Toller Wein.








Chris: Hey Love Crew. Noch was abschliessendes Schlaues?